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„Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte,
solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.“ (Albert Schweitzer)

Bitte geben Sie den Kindern in alkoholbelasteten Familien das (zurück), was ihnen zusteht: eine unbeschwerte Kindheit. Es ist höchste Zeit, diese „Da kann ich mich nicht einmischen“-, „Es ist doch gar nichts“- „Das geht mich nichts an“-Haltung zu überdenken, abzulegen, hinzusehen, anzusprechen, aufzuklären und etwas zu tun.

Eine beständige, stabile Bezugsperson (auch: Vertrauensperson/Zufluchtsperson) inner- und außerhalb eines solchen Familiensystems kann diesen Kindern Vertrauen und Sicherheit geben und dadurch eine große Unterstützung sein, um ihnen ein unbeschwerteres Leben zu ermöglichen. Derzeit sind es besonders Personen im nahen familiären und sozialen Umfeld wie zum Beispiel Großeltern, Tanten, Onkel, Nachbarn, Lehrer, Mitglieder von Vereinen (Trainer etc.) die helfen können, den derzeit häufig leidvollen Weg der Kinder in Alkoholikerfamilien zum Besseren zu ändern. Vielleicht sind genau Sie in der Position, um eine wohlwollende, stabile Bezugsperson zu sein.

Bitte. Schauen. Sie. Nicht. (Mehr.) Weg.

Sie können eine sehr wichtige, hilfreiche Unterstützung für diese Kinder sein. Denn für manche der betroffenen Kinder ist ohne Ihre Unterstützung außerhalb des betroffenen Familiensystems oft ein Leidensweg vorprogrammiert, den sie ihr ganzes Leben lang gehen (müssen). Sie können eine große Chance für diese Kinder sein, endlich freier zu werden, Kind sein zu dürfen; sich entfalten und zu einer stabilen Persönlichkeit entwickeln zu können.

Betroffene Eltern – selbst der nicht suchtabhängige Elternteil – dieser Kinder sind im Sog der Familienkrankheit Alkoholismus gefangen und können ihrem Nachwuchs häufig keine längerfristige Stabilität geben. Es ist an der Zeit, sich um diese Kinder zu kümmern. Sie leiden und sie dürfen es nicht zeigen. Sie ERleiden Verletzungen an Körper und Seele, die oft ihr ganzes Leben prägen. Es dringen noch immer viel zu wenige Informationen an die Öffentlichkeit. Dabei ist es gerade das soziale Umfeld alkoholkranker Familiensysteme, welches (als beständige Bezugsperson) handeln und diese Kinder auch durch Erklärungen unterstützen kann. Genaue Informationen finden Sie unter: >Das Erklären

Ein wunderbares Lied – KidKit-Allstars feat. dichterliebe – Komm, wir schaffen das! Mit einem Vorwort von LeFloid:

Den Fokus verändern
Der Fokus des co-abhängigen Elternteils ist ständig auf den alkoholbelasteten Elternteil ausgerichtet. Sie können versuchen, den Fokus des co-abhängigen Elternteils und der Kinder auf sich selbst und auf sich gegenseitig zu lenken. Ermutigen Sie die Beteiligten, mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten, über ihre Befindlichkeiten zu sprechen und bei Bedarf auch weitere Unterstützung anzunehmen. Stellen, an die sich Interessierte und Betroffene wenden können, finden Sie unter: >Die Empfehlungen

In sozialen Einrichtungen sind den Mitarbeitern (leider noch viel zu oft) die Hände gebunden, da die Gesetzeslage noch viel zu wenig wirklich hilfreich auf die betroffenen Kinder ausgerichtet ist und oftmals nur nach Auftragserteilung gehandelt werden darf – doch in wie vielen Fällen werden betroffene Eltern oder Kinder selbst einen solchen Auftrag erteilen? Auch hier wird wohl dringend ein Umdenken vonnöten sein, um diese Kinder wirklich unterstützen zu können.

… Es ist an der Zeit, diese belastete Klientel in der (Musik)therapie zur Kenntnis zu nehmen und sich aus therapeutischer Sicht nicht länger der „Es ist nichts“-Haltung alkoholbelasteter Familien anzuschließen. Dabei werden uns andere und neue Erfordernisse einholen. Es wird nicht reichen, auf verbal explizit geäußerte Notwendigkeiten zu reagieren, auf explizite Aufträge zu warten. Von in sich und ihrem Tabu gefangenen Eltern und Kindern werden wir selten einen klar formulierten Arbeitsauftrag vernehmen. (Waltraut Barnowski-Geiser, Hören, was niemand sieht, S. 21)

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Foto: © geralt/pixabay